Black Box

Blackbox
(Flugschreiber)

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Flugsicherheit Flugzeug Notlandung Kollisionswarnsystem

Die so genannte Black Box muss einiges aushalten. Einen Aufprall mit 425 Stundenkilometern auf Beton eine Stunde bei 1100 Grad Celsius.


Black Box                         Black Box

In Ihrer ersten Ausführung, 1959, war die Black Box ein schwarzes Metallkästchen. Darin hatte der britische Ingenieur James Giles ein Aufnahmesystem untergebracht, das den Verlauf eines Fluges, die Tätigkeit der Instrumente und Treibwerke ablesen und auf einen Stahlfaden übertragen konnte. Giles hatte dieses System entwickelt, um technische Pannen genauer zu analysieren und so aus Katastrophen zu lernen.

Heute ist die Black Box ein leuchtend rotes Edelstahlgehäuse, das zwei Aufzeichner beherbergt: den Flugdatenschreiber (Flight Recorder) und den Voice Recorder. Nach internationaler Vorschrift muss jedes Flugzeug, das für die kommerzielle Zivilluftfahrt fliegt, damit ausgerüstet sein. Die Black Box ist so gross wie eine Schuhschachtel und wiegt zwischen sieben und acht Kilogramm.

Vom Flugdatenschreiber gibt es zwei Typen. Den Solid State, der mit Chips funktioniert, oder den Digital, eine Weiterentwicklung der digitalen Tonbandtechnik. Beide Systeme registrieren endlos die Flugdaten der letzten 25 Flugstunden; festgehalten werden über 100 Kriterien wie etwa Höhe, Geschwindigkeit und geografische Position der Maschine oder der Zustand der Triebwerke; ebenso notiert werden die Arbeiten der Hydraulik- und der Computersysteme sowie jeder Handgriff des Piloten. Der Voice Recorder dagegen nimmt endlos die Wortwechsel im Cockpit auf, je nach Typ von 30 Minuten bis zu zwei Stunden. Neben der Besatzung sind darauf der Funkverkehr, Kabinenansagen, allfällige Alarmtöne der Armaturen und die Motorengeräusche zu hören.

Ebenso bedeutend wie die technische Raffinesse ist die Widerstandsfähigkeit der Datenträger. Auch dafür gelten weltweit dieselben Qualitätsvorschriften. Flugdaten-Chip-Recorder müssen einen Aufprall auf Beton mit 425 Stundenkilometern heil überstehen, Digital Recorder mit 250. Ebenfalls vorgeschrieben ist, dass die Datenschreiber unbeschadet eine Stunde in 1100 Grad Celsius aushalten. Erfahrungswerte haben zudem gezeigt, dass die beiden Komponenten einer Black Box auch während mehrerer Wochen im salzhaltigen Meerwasser keinen Schaden nehmen. Die Suche nach der Blck Box, vor allem in Gewässern, erleichtert ein eingebautes Ultraschallsignal.

Aus versicherungstechnischen Gründen hängen Gedeih und Vertrieb von Fluggesellschaften und Flugzeugherstellern inzwischen von den Unfallursachen ab. Deshalb ist auch die Auswertung der Daten international geregelt. Sie wird von staatlichen Stellen bestimmt, meist in dem Land, in dem der Unfall passiert ist. Die betroffene Fluggesellschaft erhält die beiden Aufzeichner erst, wenn die gesamte Untersuchung abgeschlossen ist.

Der damalige Absturz des Swissair-Flugs SR111 (1998) hatte zwei Neuerungen zur Folge. Offenbar ist es sechs Minuten vor dem Crash zu einem totalen Stromausfall gekommen, weswegen entscheidende Informationen über den Katastrophenhergang fehlten. Künftig beziehen die Datenschreiber, aus einer unabhängigen Quelle, zehn Minuten Notstrom.






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