Massnahmen bei
einem Unfall

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Das muss man einem Unfall tun

  • Jeder, der an einem Unfall beteiligt sein könnte, etwa weil er jemanden behindert hat, muss sofort anhalten.
  • Sofort anhalten, heisst: wirklich sofort. Also nicht erst bis zum nächsten Parkplatz weiterfahren. Beispiel: Wer erst 200 Meter später anhält, begeht Unfallflucht.
  • Den anderen Beteiligten Personalien, Autokennzeichen und Art der Beteiligung mitteilen.
  • Die Unfallstelle erst verlassen, wenn alle Beteiligten ohne Zweifel damit einverstanden sind.
  • Im Zweifel die Polizei anrufen, dabei Personalien und Art der Beteiligung mitteilen sowie die Anrufzeit und den Namen des aufnehmenden Beamten notieren.
  • Nur Angaben zur Person machen, aber auf keinen Fall ein Schuldanerkenntnis abgeben.


Was tun nach einem Wildunfall

Bei einer Kollision mit einem Wildtier muss, zum Beispiel in der Schweiz, der kantonale Wildhüter verständigt werden. Nur wenn dieser nicht erreichbar ist, muss die Polizei informiert werden. Wer diese Meldepflicht unterlässt, muss mit einer Busse rechnen (Art. 92, Abs. 1, SVG). Das Unfallprotokoll des Wildhüters oder der Polizei kann als Beweis für den Schaden gegenüber der Versicherung nützlich sein. Die Teilkasko deckt die finanziellen Schäden aus der direkten Kollision mit dem Wildtier, eine Vollkasko beinhaltet auch die durch Ausweichmanöver verursachten Schäden.




Erste Hilfe

1. Unfallstelle sichern
  • Ruhig bleiben! Rechts ranfahren, Warnblinkanlage einschalten, vorsichtig aus dem Fahrzeug aussteigen, zur Sicherheit eine Warnweste überziehen.
  • Stellen Sie in etwa 100m Entfernung, hinter dem stehenden Auto das Warndreieck auf.
  • Laut "Hilfe" rufen, um auf die Notfallsituation aufmerksam zu machen.
  • Mithelfer benennen, der in 250m Entfernung per Handzeichen andere Autofahrer warnt.

2. Gefahrenzone verlassen
  • Vermeiden Sie Risiken. Je nach Situation ist es ratsam, sich stets hinter den Schutzplanken oder nur am Rand des Seitenstreifens zu bewegen. Selbst beim Herbeiwinken von Hilfe muss ein direktes Betreten der Fahrbahn vermieden werden.
  • Verletzte und Helfer aus der Gefahrenzone bringen. Dabei vorsichtig sein, da das Opfer schwere Verletzungen haben könnte!

3. Notruf absetzen
  1. Notrufnummern 112 (in Europa) oder auch 110 (in Deutschland) wählen. Hier sollten Sie die Antworten auf alle W-Fragen beantworten:
  2. Wo geschah es? (Ort, Strasse, Hausnummer in der Nähe)
  3. Was ist passiert ? (Situation beschreiben, damit die Rettungsleitstelle weiss, ob etwa ein Hubschrauber nötig ist)
  4. Wie viele Verletzte?
  5. Welche Verletzungen? (auf Atemstillstand, Schock, Blutungen oder Verbrennungen hinweisen)
  6. Warten auf Rückfragen (Legen Sie nicht auf, die Rettungsstelle beendet das Gespräch)

4. Auf Bewusstlosigkeit checken
  • Jetzt gilt alle Aufmerksamkeit etwaigen Verletzten. Haben Sie keine Angst, handeln Sie rasch, beherzt, notfalls auch energisch und beziehen Sie Herumstehende in die Rettungsaktion ein.
  • Reagiert der Betroffene nicht auf Fragen oder Reize (wie etwa Schmerz), gilt er als bewusstlos.
  • In diesem Fall sollten Sie ihn weiterhin ansprechen und ihn je nach Verletzungsgrad leicht an den Schultern rütteln.
  • Überprüfen Sie auch unbedingt seine Atmung. Denn bei Bewusstlosigkeit erschlaffen die Muskeln. Liegt der Betroffene dann in Rückenlage, kann die Zunge in den Hals zurücksinken und die Atemwege blockieren. Es ist daher unbedingt notwendig, dass Sie bei dem Bewusstlosen die Atmung überprüfen.

5. Atmung überprüfen
  • Überstrecken Sie den Hals des Opfers und öffnen leicht seinen Mund.
  • Sehen Sie nach, ob sich der Brustkorb hebt und senkt.
  • Legen Sie Ihr Ohr über Mund und Nase des Betroffenen und hören Sie, ob Atemgeräusche vorhanden sind. Spüren Sie an Ihrer Wange einen Luftstrom, atmet das Opfer.
    Tipp: Halten Sie dem Verletzten dafür einen Spiegel vor Nase und Mund. Beschlägt der Spiegel, atmet er.
  • Falls der Verletzte normal atmet, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage und prüfen Sie erneut die Atmung. So bleiben die Atemwege frei.
  • Falls er nicht atmet, beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (Reanimation). Die ist die einzige Chance zu überleben, bis der Rettungsdienst kommt.

6. Beatmen
  • Kopf des Verletzten nach hinten neigen, Kinn anheben, Mund leicht öffnen und somit die Atemwege freimachen.
  • Mit Daumen und Zeigefinger den weichen Teil der Nase verschliessen.
  • Selbst normal einatmen und Lippen dicht um den Mund des Betroffenen legen.
  • Luft mit zwei Atemstössen von je eine Sekunde lang in den Mund des Betroffenen pusten, sodass sich der Brustkorb sichtbar hebt.
  • Betroffenen ein zweites Mal beatmen und dann Herz-Lungen-Wiederbelebung wiederholen, bis der Notarzt eintrifft.
  • Wenn bewusstlose Person wieder Atem zeigt, vorsichtig in die stabile Seitenlage bringen, damit sie nicht an eigenem Schleim oder Erbrochenem erstickt oder die Atmung durch die nach hinten fallende Zunge behindert wird.

7. Herzdruckmassage
  • Neben dem Betroffenen in Höhe des Brustkorbs knien.
  • Den Handballen einer Hand in die Mitte des Brustkorbs platzieren.
  • Den Ballen der anderen Hand auf die erste Hand setzen und die Arme gestreckt halten. Dann den Brustkorb des Opfers senkrecht von oben durch Gewichtsverlagerung des eigenen Oberkörpers 30-mal etwa vier bis fünf Zentimeter tief eindrücken. Dann zur Beatmung übergehen.
  • Beatmen mit zwei Atemstösse von je einer Sekunde wiederholen.

8. Blutungen stillen
  • Handschuhe tragen!
  • Starke Blutungen am besten mit einem Druckverband stillen und einer Mullbinde befestigen (beides im Verbandskasten).
    Achtung: Nicht zu fest fixieren, sonst schränkt es den Blutrückfluss ein. Signal dafür: Blutgefässe schwellen an, die Haut verfärbt sich bläulich.
  • Blutet der Verband durch, einfach einen weiteren Druckverband darüber anlegen.
  • Ist eine Schlagader verletzt, das verletzte Körperteil hochhalten und die Schlagader oberhalb der Wunde (zwischen Herz und Wunde) abdrücken. Falls Sie die Wunde abbinden wollen, auf keinen Fall länger als einige Minuten!

9. Schock
  • Zeigt der Verletzte Zeichen eines Schocks, wie zum Beispiel blasse Haut, Schweissbildung im Bereich des Gesichtes oder Frieren, sollte er in die Schocklage gebracht werden. Das heisst: Kopf tief und Beine hoch.

10. Trösten und Betreuen
  • Ist der Verletzte ansprechbar, reden Sie beruhigend auf ihn ein, während Sie die Hilfsmassnahmen durchführen. Der Betroffene spürt so, dass er nicht allein ist. Schon der Satz ("Ich bleibe bei Ihnen, bis der Krankenwagen kommt") wirkt entlastend und beruhigend.
  • Ihr Ton sollte ruhig und sicher sein.
  • Halten Sie seine die Hand und knien Sie sich neben ihn. Wenn der Betroffene redet, hören Sie geduldig zu.
  • Schaulustigen Aufgaben geben ("Schauen Sie nach, ob die Unfallstelle gesichert ist").

Was, wenn man selbst in Panik gerät? Sie können nichts falsch machen. Nur nichts machen ist falsch! Nothilfe ist Übungssache. Am besten macht man regelmässig (alle zwei, drei Jahre) einen eintägigen Wiederholungskurs. So bleibt man fit für den Notfall! Wer weiss, was zu tun ist, gerät nicht in Panik.


11. Links



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