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Hotel Ritz Carlton

 
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In den Ritz-Carltons sieht, fühlt und zelebriert man Luxus. Pracht und Konservatismus gehen allerdings sehr weit.

"We are Ladies and Gentlemen, serving Ladies and Gentlemen." Die legendäre Aussage des Hotelpioniers César Ritz spiegelt die Haltung der Luxushotelmarke, die in den 20er-Jahren in Boston gegründet wurde. Ritz-Carlton steht für formvollendete Gediegenheit, mondänes Upper-Class-Ambiente und verschwenderischen Luxus. Ritz wollte das Hotelerlebnis der Gäste überhöhen, ihnen ein Podium für ihre gesellschaftlichen Auftritte geben. Seine Idee, das spezifische Ritz-Lebensgefühl an verschiedenen Orten rund um die Welt anzubieten und mit streng reglementierten Standards durchzusetzen, war ein Meilenstein in der Hotelgeschichte.

Bis heute wird der Markenname Ritz-Carlton mit Noblesse und klassischer Eleganz assoziiert. 1990 wurde die Marke neu belebt, ohne dass man auf die Glorifizierung der Vergangenheit verzichtete. Stilistisch heisst das: entweder barocker Überschwang oder englische Klubatmosphäre mit Jagdbildern, schweren Teppichen und Kaminfeuer. Die Rückbesinnung auf das Bewährte war ein Gegentrend zur flippigen Inszenierung des Exaltierten der Designhotels und schlug im amerikanischen Markt ein wie eine Bombe: Zimmerdurchschnittspreise und Belegungszahlen erreichten Rekordwerte. In zwölf Jahren wuchs die Gruppe von 10 auf 56 Betriebe an. Vier Ritz-Hotels (in Paris, London, Barcelona und Madrid) sind heute hingegen unabhängige Betriebe und gehören nicht zur Gruppe.

Doch während die erfolgreiche Company weiter auf Pomp und einen offenbar unerschöpflichen Antiquitätenfundus setzte, schickten sich jungdynamische Hotelgruppen an, Luxus neu zu definieren. Mittlerweile hat die kanadische Hotelgruppe Four Seasons dem Erzrivalen den Rang abgelaufen - nicht zuletzt, weil Ritz-Carlton in die Wachstumsfalle getappt ist: Juristische Auseinandersetzungen mit Bankrott gegangenen Hotelbesitzern in San Juan und New Orleans machten Schlagzeilen, das eine oder andere Ritz-Carlton wurde im Eiltempo mit tausend logistischen Fehlern erbaut, und der einst konstante Topservice blieb ebenso auf der Strecke wie eine klare Ausrichtung auf die besten Örtlichkeiten. So eröffneten in den letzten Jahren einige Hotels an entschieden "un-ritzigen Orten" ("Wall Street Journal") wie etwa im Office-Park Dearborn, Michigan, oder in der VW-Stadt Wolfsburg.

Zum Beispiel das Ritz-Carlton San Francisco. Opulenz überall, Farben- und Materialpracht und Retro-Look, doch mit gutem Geschmack. Das Mobiliar im Zimmer entspricht dem alten Hotelideal von zeitloser Gefälligkeit. Besonders angenehm: fast unhörbare Klimaanlage, gute Betten. Das Restaurant wurde hingegen so über- und neureich renoviert, dass man sich von seiner Pracht erschlagen fühlt (auch von den exorbitanten Preisen). Zudem macht es etwas zu schaffen, wenn die Kellner wie in einem altmodischen Bühnenstück Kellner spielen oder die vornehm kostümierten Concierges bei einfachsten Anfragen, etwa nach einem Taxi, leicht die Augenbrauen heben. Ein subjektiver Vorbehalt, zugegeben, der dem glitzernden Flaggschiff nicht ganz gerecht wird.

Auf die Frage nach der künftigen Ausrichtung der Gruppe erklärt der Hotelmanager, die Zentrale wolle sich etwas vom Image "Sechs Sterne und Butler-Service" lösen. Man wird sehen: Anfang 2004 wird das Ritz-Carlton Berlin seine 300 Zimmer gut betuchten Gästen öffnen.

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