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Hotel Hilton

 
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Einst stand die Marke Hilton für klassische Gediegenheit mit einem Touch amerikanischem Glamour. Heute ist sie eine farblose Allerwelts-Hotelkette der gehobenen Mittelklasse.

Conrad Hilton hat einmal gesagt, dass ein Gast im Hotel das finden soll, wovon er zu Hause träumt. Und was wäre das? Wohl kaum eine der grossen Hilton-Hotelschachteln in Paris, London oder Tel Aviv.

Schon die Ankunft in einem dieser Hiltons stimmt skeptisch. Man steigt aus dem Taxi, der Fahrer wuchtet die Koffer aus dem Wagen, ein Portier findet sich nirgends. Also schiebt man sich durch die grosse Halle auf die Réception zu. Hundert Meter Theke, vor welcher rote Absperrseile eine mäandernde Warteschlange ordnen, als ginge es hier um Freikarten für ein Konzert. Unpersönliche Airport-Atmosphäre, glänzende Marmorböden, Yuccapalmen. Zu denken gibt, dass alle Gäste ihre Koffer selber hinter sich herzerren - bei einem Fünfsternehotel mit Zimmerpreisen ab 400 Franken. Selbst als ich später beim Auschecken einen Portier bestelle, kommt er erst nach 25 Minuten und stöhnt: "Sorry, es ist schrecklich viel los!"

Irgendwann steht man dann tatsächlich vor dem Check-in-Schalter. "Schön, Sie bei uns zu haben", murmelt eine Stimme in klimatisierter Freundlichkeit. "Bitte Ihre Kreditkarte, sind Sie Mitglied im Hilton-Bonusprogramm, hier sind Ihre Zimmerschlüssel, bitte mit dem Lift in die elfte Etage, dann geradeaus den Gang entlang und beim Notausgang halblinks."

Im Zimmer dominiert ein konservativer Geschmack in so genannt moderner Funktionalität - kein erheiternder Anblick. Dunkle Möbel mit hellen Holzeinsätzen und gerundeten Ecken, das Bad präsentiert sich als optisches Gruselkabinett. Kleine, wichtige Details wie Blumen oder Obst fehlen, ebenso eine vom Bad getrennte Toilette oder der zweite Zimmerservice am Abend, bei fünf Sternen eigentlich selbstverständlich.

Laut den Hotelinformationen auf dem Nachttisch stehen in den riesigen Hallen ein Dutzend Restaurants und Bars und zwei Dutzend Shops zur Verfügung, dazu ein Hallenbad mit Sauna und Fitnesscenter sowie Babysitting. Schnell ist der hungrige Esser im Restaurant mit dem Abendmenü fertig, schliesslich warten hier noch ein paar Hundert andere auf ihren Platz, und das abgegraste Buffet sieht ohnehin wenig appetitlich aus. Einen direkten Bezug zur Umgebung - kulinarisch, atmosphärisch, architektonisch - sucht man ebenso vergebens wie motiviertes Personal.

"Hilton hat in den letzten Jahren spürbar an Profil verloren, die eigene Differenzierung nicht genügend weiterentwickelt", sagen Branchenprofis. So weiss der Gast bei der Buchung eines Hilton-Aufenthalts nie genau, was ihn erwarten wird. Je nach Hotel - derzeit rund 2500 Flughafen-, Stadt- und Resort-Hiltons auf allen Kontinenten - hat man mehr oder weniger Glück. Das neue Hilton Resort & Spa auf den Malediven etwa ist ein Traum von einem zeitgemässen Ferienhotel, während man sich im Hilton Sharm al-Sheikh wie in einem lieblos geführten Dreisternehaus fühlt.

Die Hilton-Übernachtungsmaschinen in den grossen Städten können wegen ihrer meist guten Standorte Preise verlangen, die mit der örtlichen Elite gleichziehen. Ganz gemäss Conrad Hilton, der vor 40 Jahren das Erfolgsrezept eines Hotels folgendermassen erklärt hat: "Location, Location und Location." Reicht das heute noch?

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