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Hotel Accor

 
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"Geiz ist geil!" Die riesige Kette Accor kommt diesem Trend mit ihren Billigmarken Ibis, Etap und Formule 1 entgegen.

Das Haus hat den Charme einer gehobenen Jugendherberge, die Innenarchitektur den eines Flughafenterminals, das Badezimmer ist so gross wie ein Hamsterkäfig, Personal gibt es kaum. Beim Einchecken, das jederzeit möglich ist, drängt sich einem der Gedanke an ein Stundenhotel auf - vielleicht auch, weil der Zimmerpreis sofort zu zahlen ist. Anschliessend steigt man aus dem Lift und geniesst die Anonymität. Oder wird auf der Stelle depressiv.

Ich befinde mich in einem Ibis Hotel bei Lyon, einem von 635 weltweit. Jeden Monat werden es mehr. Preisgünstige Overnightstops mit Zimmerraten um 100 Franken sind gefragt wie kaum zuvor. Trotz der Gästeflaute in der internationalen Hotellerie erfreut sich der französische Accor-Konzern wachsender Auslastung und schmiedet ehrgeizige Expansionspläne. Die 3829 Hotels in 90 Ländern, die Accor derzeit betreibt, verteilen sich auf die Marken Sofitel, Novotel, Mercure, Suitehotel, Dorint, Ibis, Etap, Motel 6, Red Roof und Formule 1.

Die Preissegmente werden vom Pariser Headquarter fein ausbalanciert. Nur knapp 13 Prozent der Hotels sind obere Mittelklasse (Sofitel, Novotel) und dienen in erster Linie dem Image. Hinter den anderen Marken steht das einfache Prinzip: funktionale Zimmer zu äusserst ansprechenden Preisen. Die Häuser sind proportional genauso über die Welt verteilt wie in der Hotelindustrie als Ganzes: Accor hat 51 Prozent der Hotels in Europa, 13 Prozent in Nordamerika, 9 Prozent in der Region Asien-Pazifik, je 5 Prozent in Südamerika und Afrika - fast immer in lebendigen Agglomerationen oder an Verkehrsknotenpunkten. In diesem Kontext gehört Accor zu den widerstandsfähigsten unter den internationalen Ketten.

Oft baut Accor ganze Hotelkomplexe. Sie bestehen beispielsweise aus je einem Ibis (3*-Kategorie mit 24-Stunden-Service, Zimmer um 120 Franken), einem Etap (2*, Zimmer wie Schiffskajüten, um 75 Franken) und einem Formule 1 (kein Service, kein Bad im Zimmer, selbstreinigende Duschen/WCs auf der Etage, um 50 Franken). Das Unternehmen besitzt die Hotels in der Regel nicht selbst, sondern führt sie entweder im Auftrag eines Investors oder stellt einem Hotelier die Marke sowie ein ganzheitliches Geschäftskonzept gegen ein Entgelt (Franchise) zur Verfügung. Im letzteren Fall führt der Franchise-Nehmer den Betrieb auf eigenes Risiko. Die Marktkraft des weltweit bekannten Brands und das effiziente Reservationssystem vermindern das Risiko allerdings. Vier Umsatzprozente gehen als Franchise an Accor. Ziel: eine klassische Win-win-Situation.

Wer einen Accor-Betrieb anschaut, merkt, dass die standardisierten Vorgaben den Spielraum des Hoteliers massiv einschränken. Hotelliebhaber gruselts, die preisbewusste Kundschaft scheint sich von der belanglosen Tristesse der Economy-Häuser nicht abschrecken zu lassen. Sie schätzt die verlässlichen Standards, die gute Lage und die günstigen Preise. Besonders die Marke Ibis setzt zu Höhenflügen an: Im Zentrum der Eigenwerbung steht bei Ibis die rund um die Uhr betreute Réception, die mitten in der Nacht einen Fax verschicken, ein Taxi ordern oder einen Snack liefern kann. Mitarbeiter "lösen jedes kleine Problem innert 15 Minuten" - wenn nicht, kann sich der Gast auf die Zufriedenheitsgarantie berufen und erhält eine Übernachtung gratis.

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