Fotografieren
statt Knipsen

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Dank Digitaltechnik und Automatik-Programme ist Fotografieren heute fast ein Kinderspiel. Fast. Denn ein paar grundlegende Tipps müssen berücksichtigt werden, damit die Schnappschüsse auch ins Schwarze treffen.

Der deutsche Dichter Matthias Claudius schrieb in "Urians Reise um die Welt": Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. Eine kleine Ergänzung sei heute vermerkt. Er hat auch etwas zu zeigen. Denn kaum ein Tourist, der nicht kamerabewehrt durch fremde Länder pirscht. Es wird geknipst, was Chip und Fotoapparat hergeben.

Die Tatsache, dass schlechte Bilder per Knopfdruck in Sekundenschnelle zu löschen sind, darf jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass es einiger Regeln bedarf, um aus farbigen Ferienerinnerungen auch wirklich gute Fotos zu machen.



1. Das richtige Verhalten

Begegnen Sie anderen Menschen und Kulturen immer mit grösstem Respekt. Damit ist auch selbstverständlich, dass um Erlaubnis fragt, wer ein Bild machen will. Oft genügen ein Lächeln oder Blickkontakt. Machen Sie ihre Absichten transparent. Das Gegenüber kann nicht wissen, wofür und wie Sie das Bild einsetzen werden. Öffnen Sie sich für die Stimmungen einer Situation und verhalten Sie sich angepasst. Ein gutes Bild transportiert auch die emotionalen Aspekte einer Situation. Gehen Sie richtig, überlegt und verständnisvoll vor - und akzeptieren Sie ein Nein.

2. Die richtige Ausrüstung

Vor der Abreise ist es wichtig zu wissen, mit welchen Situationen voraussichtlich zu rechnen ist - und wie sie fotografisch umzusetzen sind. Dabei spielen auch äussere Bedingungen wie Nässe oder Kälte eine wesentliche Rolle. Welche Bilder möchten Sie nach Hause bringen und was brauchen Sie, um sie zu realisieren? Mit diesen Fragen können Sie sich vorbereiten und die richtige Ausrüstung zusammenstellen. Wer die fotografischen Arbeitsabläufe durchdenkt, vermeidet, dass wichtige Utensilien zu Hause bleiben. Haben Sie sich für eine gewisse Technik entschieden, gehen Sie in Gedanken alles durch, damit dann nicht ein Glied in der Produktionskette fehlt, zum Beispiel das Verbindungskabel des Kartenlesegerätes oder das Akkuladegerät. Es gilt, für Eventualitäten gerüstet zu sein, jedoch die Ausrüstung möglichst kompakt zn halten.

Wer flexibel sein will, lässt zuweilen die Fototasche im Hotel und hängt sich lediglich die Kamera um. Die Tasche an der Schulter schränkt unter Umständen die Bewegungsfreiheit unnötig ein. Die wichtigsten Wechselobjektive und Ersatzteile können in einem Hüftgurt oder kleinen Tagesrucksack mitgetragen werden. Ist die Kamera nicht in der Tasche versteckt, schafft dies Transparenz.

Kopieren Sie die Speicherkarten auf ein Speichermedium oder Computer ohne die Karten selber zu löschen. So haben Sie ein Sicherheits-Backup aller Bilder.

3. Die richtige Technik

Auf einen Nenner gebracht: Viel fotografieren. Experimentierfreudigkeit ist angesagt. Machen Sie erst ein Bild auf sicher und verwenden Sie dafür die von Ihnen beherrschte Technik und Taktik. Danach können auch mutigere Varianten und neue Techniken ausprobiert werden. Gerade die Digitalfotografie bietet sich dafür an. Zuweilen bringt eine Unterbelichtung um eine Drittelblende (-1/3) ein Bild mit satteren Farben. Zu vermeiden sind zu grosse Kontraste. Bei starkem Sonnenlicht vermag die Kamera nicht gleichzeitig Bildpartien im Schatten und im Licht abzubilden. Entscheiden Sie sich mit der Belichtung für die wichtigere Bildpartie oder nutzen Sie die "D-Lightning-Funktion", die den Kontrast reduziert.

Neue Digitalkameras erzielen sehr gute Resultate bei hoher Empfindlichkeit. Oft kann auch bei wenig Licht ohne Blitz fotografiert werden. So bleibt die authentische Lichtstimmung erhalten. Schalten Sie den automatischen Weissabgleich aus, um die natürliche Farbstimmungen in einem Raum zu erhalten.

Wer blitzt, sollte in günstiger Entfernung zum Objekt stehen. Zu weit entfernte Dinge sind für das Blitzlicht nicht erreichbar oder erscheinen flach. Die Schattenzeichnung verstärkt sich, wenn - so weit das möglich ist - der Blitz in einiger Distanz getrennt von der Kamera aufgebaut wird. Dinge im Vordergrund wiederum sind oft zu stark angeleuchtet und überbelichtet. Die Kamera vermag dann den Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund nicht abzubilden. Blitzlicht wirkt oft kalt, weil es neutral weiss ist. Mit einer orange farbigen Farbfolie vor der Blitzlampe erscheinen die Bilder wärmer und freundlicher. Eine beliebte Technik ist der "open Flash". Wählen Sie hierzu beim Blitzen eine lange Kameraverschlusszeit, welche für den Hintergrund das Umgebungslicht einfängt, während der Blitz den Vorder- oder Mittelgrund ausleuchtet.

Fotoauflösung - Das Minimum an Megapixeln
Achten Sie darauf, dass die Fotos das richtige Verhältnis von Ausdruckgrösse und Auflösung besitzen: Auf einem 13x18-cm-Abzug sieht eine 3-Megapixel-Aufnahme blendend aus. Beim DIN-A4-Format sollten es aber schon 5 bis 6 Megapixel sein, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Acht oder mehr Megapixel werden allerdings nur für Postergrössen benötigt. Wenn Sie von Ihren 12-Megapixel-Aufnahmen Fotos im 10x15-cm-Format drucken, erzielen Sie zwar auch ein hervorragendes Ergebnis - einen echten Unterschied zu einem 3-Megapixel-Foto gleicher Grösse sieht man aber nicht, denn der Drucker und das Papier können diese vielen Bildpunkte gar nicht darstellen.

4. Der richtige Zeitpunkt

Passen Sie Ihren Tagesablauf der Fotografie an. Welche Bilder mache ich besser am Morgen? Welche besser im Abendlicht. Über Mittag ist der Sonnenstand für Bilder meist ungünstig. Gibt es Sujets die sich dafür eignen oder kann ich die Zeit für Innenaufnahmen nutzen? Wann passiert was wo? Soll die Strasse für ein Bild belebt oder eher einsam sein? Versuchen Sie vorauszusehen, wann und wo eine Situation entstehen könnte, die ein gutes Bild ermöglicht. Und seien Sie bereit dafür.

5. Der richtige Standpunkt

"Was will ich erzählen?" Diese Frage steht am Anfang der meisten guten Bilder. Nehmen Sie einen klaren inhaltlichen Standpunkt zum Sujet ein. So werden Sie auch den physisch richtigen Standpunkt finden. Zeige ich mein Motiv aus Distanz oder begebe ich mich mitten ins Geschehen? Zeige ich das Sujet von vorne oder hinten, von oben oder unten? Lasse ich etwas gross oder klein erscheinen? Die Perspektiven können ganz unterschiedliche Aussagen haben. Bewegen Sie sich, um die richtige Perspektive zu finden und achten Sie dabei auf Überschneidungen. Legen Sie sich also auch einmal in den Staub, wenn dies für das Bild der richtige Blickwinkel ist.

6. Der richtige Bildausschnitt

Betrachten Sie das Bild durch die Kamera bereits als etwas Zweidimensionales. Wo hört das Bild auf? Was soll noch darauf sein und was durch den Bildrand abgeschnitten? Oder anders gefragt: Wo befindet sich das Sujet im Bild? Trennt sich das Objekt gut vom Hintergrund? Gäbe es einen besseren Hintergrund? Wie würde sich das Bild verändern, wenn ich meinen Standort verschiebe? Was geschieht in den Bildecken? Wie verteile und komponiere ich die verschiedenen Elemente über das ganze Bild? Oft wird eine Fotografie spannender, wenn das Hauptmotiv aus der Mitte genommen wird.

Die Kamera ist ein bewegliches Gerät. Es kann durchaus mal richtig sein, sie etwas schräg zu halten, wenn dies bewusst geschieht. Achten Sie dabei auf die stürzenden Linien. Oft ist es von Vorteil, die Kamera nicht einfach nach oben oder unten zu schwenken, sonder auch noch schräg zu kippen. Gestalten Sie das Bild so, dass eine wichtige Bildlinie parallel zu einer Bildkante läuft. Auf diese Weise wird das Sujet quasi an den Bildrand gelehnt. Das bringt Ruhe und unterstreicht einen klaren Gestaltungswillen.

7. Die richtige Auswahl

Weniger ist mehr. Seien Sie konsequent bei der finalen Bildauswahl. Ein starkes Bild wird durch Varianten abgewertet. Achten Sie darauf, Bilder mit verschiedenen Helligkeiten und Farbstimmungen, Nahaufnahmen und Übersichten geschickt zu kombinieren. Erzählen Sie mit der Reihenfolge eine Geschichte mit Anfang und Ende und setzen Sie Höhepunkte.


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