Trinkwasser im Ausland

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Reisende sollten sich vor Leitungswasser in Acht nehmen. Denn anders als in Deutschland gehört in vielen Urlaubsländern sauberes Trinkwasser nicht zum Standard – eine Übersicht.

Wasser aus der Leitung zu trinken ist in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Warum auch nicht, schliesslich gehört Leitungswasser in der Bundesrepublik zu den bestkontrollierten Lebensmitteln. Dafür sorgt die Trinkwasserverordnung, die 2001 eingeführt wurde. Sie basiert auf einer EU-Richtlinie, die "die menschliche Gesundheit vor nachteiligen Einflüssen, die sich aus der Verunreinigung von Wasser ergeben" schützen will.

Leider sind diese strengen Massgaben nicht überall gültig. Nach Informationen der Weltgesundheitsorganisation haben etwa drei Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Wasser. So sind eine Vielzahl von Erkrankungen und Todesfällen in Entwicklungsländern auf Verunreinigung dieses Grundnahrungsmittels zurückzuführen - eine traurige Wahrheit. Auch Urlauber sind davon betroffen. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass 80 Prozent aller Reiseerkrankungen von unsauberem Wasser stammen.

Schlechte Aufbereitung und marode Leitungssysteme

Das kommt daher, dass Leitungswasser in vielen Ländern nicht oder nur unzureichend aufbereitet wird. Kontaminierte Quellen, Brunnen, Behälter und marode Leitungssysteme stellen eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit dar. Hinzu kommt noch eine teilweise extreme Belastung durch Schadstoffe aus Industrie und Landwirtschaft. Auf den Karibikinseln Martinique und Guadeloupe beispielsweise weist das Trinkwasser eine hohe Pestizidbelastung auf. Auch in der Natur vorkommende Stoffe können in manchen Regionen die Wasserqualität beeinträchtigen. So kommen in Bangladesch und angrenzenden Regionen extrem hohe Arsenwerte im Wasser vor.

Oft kann man schon anhand des Geruchs und der Verfärbung erkennen, dass das Wasser nicht zum Trinken geeignet ist. Aber selbst wenn es klar und sauber erscheint, kann es kontaminiert sein. Darum wird geraten, Urlaubern grundsätzlich zur Vorsicht. Wasser aus dem öffentlichen Leitungssystem in Deutschland hat eine sehr gute Qualität, aber sobald das Wasser aus einem Brunnen etc. stammt, kann es problematisch sein. Man solle daher grundsätzlich immer fragen, woher das Wasser stamme - egal, wo auf der Welt man sich befände. In Südafrika zum Beispiel hat das Leitungswasser in Ballungszentren eine gute Qualität. Das kann sich aber schlagartig in ländlichen Gegenden ändern.

Daher ist das Abkochen von Leitungswasser immer noch die sicherste Methode zum Abtöten von Keimen dar. Man muss nur genau darauf achten, dass man in Höhenlagen das Wasser länger kocht, da wegen des niedrigeren Luftdrucks auch der Siedepunkt niedriger ist. Schadstoffe werden allerdings durch diese Methode nicht eliminiert.

Das Auswärtige Amt rät bei zweifelhafter Wasserqualität grundsätzlich auf Leitungswasser, aber auch auf Eiswürfel zu verzichten. Die einfachste und billigste Lösung: Wasserflaschen, die industriell abgefüllt und verschlossen wurden. Doch auch hier muss man Abstriche machen, denn in manchen Ländern gibt es keine Garantie, dass diese keimfrei sind. Auch ist es in unsicheren Gebieten durchaus ratsam beim Zähneputzen auf Leitungswasser zu verzichten. Denn Vorsicht ist immer noch die beste Medizin.

Wasser Fakten der Schweiz

Die Schweiz hat Wasser im Überfluss. Trotzdem sind die 4000 Liter, die die Schweiz täglich brauchen, zu viel.

Wasserförderung: 941 Millionen Kubikmeter Wasser wurde im Jahr 2010 von den Schweizerischen Wasserversorgungen gefördert. Das entspricht der Wassermenge des Bielersees.

Wasserpreis: 1000 Liter Wasser kosten im Schnitt 1.80 Franken. Das heisst, pro Tag und Kopf schlägt unser Wasserverbrauch mit etwa 30 Rappen nieder.

Wasserverbrauch: Seit 30 Jahren geht der Wasserverbrauch zurück. 1981 verbrauchten Herr und Frau Schweizer 500 Liter pro Kopf und Tag. Heute sind es noch 162 Liter.

Niederschlag: Die Schweiz hat genug Wasser. Die geförderte Trinkwassermenge der Schweiz entspricht nur 2 Prozent der jährlichen Niederschlagsmenge.

Wasserreserven: Im europäischen Vergleich lagern bei uns überdurchschnittlich viele Mengen Wasserreserven.

Trinkwasser: Eine Studie ergab, dass Trinkwasser 90 bis 1000 Mal umweltfreundlicher ist als Mineralwasser. Das Trinkwasser wird zu je 40 Prozent aus Quellen und Grundwasserströmen und zu 20 Prozent aus Oberflächenwasser gewonnen.

Wasserknappheit: In den nächsten Jahren wird Nordafrika mit Wasserproblemen zu kämpfen haben. Von Wasserknappheit spricht man, wenn die erneuerbaren Wassermengen unter 1700m³ liegen. Wassermangel herrscht in Ländern mit erneuerbaren Wassermengen von unter 1000m³.

Virtuelles Wasser: In einer Tasse Kafee stecken nicht bloss die zwei Deziliter Wasser aus dem Hahn, sondern zudem noch 140 Liter «virtuelles» Wasser, das für Produktion und Transport aufgewendet wurden. In einem Paar Jeans stecken gemäss dem WWF 11'000 Liter Wasser. Das entspricht einem vollen Swimming Pool.

Berechnen des eigenen Wasserfussabdruck: Water Footprint (Angaben in Kubikmeter pro Jahr)


Leitungswasser weltweit


Wasservorräte weltweit


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