Flugangst

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Das Flugzeug ist das sicherste Verkehrsmittel überhaupt, trotzdem es gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum Menschen sich vor dem Fliegen fürchten. Zu den wichtigsten Ursachen der Flugangst zählen unter anderem Höhenangst, das Unwissen über die Technik und schlechte Erfahrungen wie Turbulenzen in einem Gewitter. Psychologen nennen die Angst vorm Fliegen "Aviophobie". Die Symtome: Schweissausbrüche, Herzrasen, Atembeschwerden, Kopfschmerzen, Magenkrämpfe und Schwindelgefühle. Oft beginnen die ersten Symptome nach der Buchung schon Wochen oder Tage vor dem eigentlichen Flugtermin.

Viele der unter Flugangst leidenden Menschen meiden einfach das Fliegen. In der heutigen Zeit sind damit aber teilweise so grosse berufliche und soziale Nachteile verbunden, dass es kaum möglich ist, sich auf Dauer dem Fliegen zu entziehen. Das Flugzeug ist zum Massenverkehrsmittel geworden; mit steigender Tendenz. Es ist daher erforderlich, etwas gegen die Flugangst zu unternehmen.
Auch der Flugpassagier kann vor und während des Fluges einiges tun, um seine Flugangst zu begrenzen.

  • Vor Abflug übers Fliegen informieren, z.B. was passiert bei Start und Landung? Welche Bedeutung haben die Geräusche? Statistisch bewiesen: Das Gefährlichste am Fliegen ist der Weg zum Flughafen!
  • Am Abend vorher früh ins Bett gehen. Ausgeschlafen kann der Körper Belastungen besser aushalten. Vor dem Flug entspannen.
  • Man sollte bewusst versuchen, sich auf den Flug und die daran anschliessende Zeit zu freuen.
  • Früh zum Flughafen gehen, um sich dort mit der Atmosphäre vertraut zu machen, möglichst ein wenig herumbummeln und Stress vermeiden.
  • Keinen Kaffee oder Alkohol trinken. Beides steigert die Erregung.
  • Bequeme Kleidung tragen.
  • Beim Einsteigen die Stewardess ansprechen. Sie ist im Umgang mit Flugängstlichen geschult.
  • Im Flugzeug sollte man nach Ablenkungen suchen; (lesen, Gespräche führen auch mit fremden Sitznachbarn, Musik hören oder das Anschauen der bei längeren Flügen oft angebotenen Filme).
  • Wenn die Angst doch zu gross wird, bittet man um einen Besuch im Cockpit, oft erläutert dort ein verständnisvoller Pilot dem Verängstigten die Instrumente und baut damit oft Ängste ab.
  • Entspannen der verkrampften Muskeln: Schultern, Beine nacheinander zehn Sekunden anspannen, dann lockern (siehe Bequem fliegen).

Sollte die Flugangst doch nicht zu unterdrücken sein, ist auch die - unter ärztlicher Beratung - Einnahme von Medikamenten zu empfehlen. Naturprodukte wie Johanniskraut oder Baldrian sind empfehlenswert. Als "schärfste Waffe" kann der Hausarzt in besonders schlimmen Fällen die Einnahme von ca. 2-10mg Diazepharm (Valium) oder eines verwandten Medikaments verschreiben. Eine teuere aber bessere Lösung wäre der Besuch eines Seminares gegen Flugangst (siehe Seminare für entspanntes Fliegen, Seminare gegen Flugangst oder Flying with confidence).

Das Fliegen ist aber immer noch das sicherste Fortbewegunsmittel unseres Zeitalters, man könnte statistisch 29'000 Jahre täglich fliegen, ohne zu verunglücken.



Was kann ich gegen die Furcht vorm Fliegen tun

Zehn Ratschläge, was Betroffene tun können:

  1. Seminare: z. B.mehrtägige Gruppenkurse. Meist mit Piloten-Gespräch, Besichtigungen, anschließendem Kurzflug. Sehr hilfreich! Nachteil: teuer (ab 700 Euro).
  2. Hypnose: Therapeut versetzt Klienten in Trance, z. B. durch Gesprächsformeln. Wirkt nicht immer - muss man ausprobieren.
  3. Homöopathie: Naturheilmittel wie z. B. Bachblüten ("Rescue-Tropfen") können beruhigend auf die Psyche wirken.
  4. Akupunktur: in bestimmte Stellen am Körper werden Nadeln gestochen. Gute Wirksamkeit bei körperlichen Beschwerden (z. B. Migräne). Aber: über Erfolge bei Flugangst noch wenig bekannt.
  5. Entspannungstechniken: z. B. autogenes Training, Atmungsübungen - sehr gute Methode, um auch panische Ängste zu lindern. Kurs belegen!
  6. Tabletten: Beruhigungs- oder Schlaftabletten versetzen Passagier in Dämmerzustand. Nur in Ausnahmefällen zu empfehlen! Denn: wirkt nicht gegen die Ursachen der Angst, außerdem Gefahr der Überdosierung.
  7. Psychotherapie: empfehlenswert für Menschen mit mehreren Ängsten (Flug-, Höhen-, Platzangst usw.). Langfristig planen: Therapie dauert meist mehrere Wochen oder Monate.
  8. DVD's: mit technischen Erklärungen, Tower-Besuch, Interviews mit Piloten usw.
  9. CD's: Fluggeräusche werden vorgespielt und erklärt. Auch mit Entspannungsmusik und Beruhigungs-Elementen.
  10. Coaching: Einzelseminar mit Gesprächen, Flugzeug-Besichtigung, Entspannungsmethoden. Nachteil: teuer - ab 2000 Euro.
Fünf kleine Beruhigungs-Tricks: 1. Angst dem Flugpersonal mitteilen 2. Atmung beruhigen: einatmen, doppelt so lange ausatmen 3. an den Urlaub (Strand, Ausflüge) denken 4. In Bewegung bleiben: Schulterrollen, Beine an- und entspannen 5. Schuhe ausziehen - Bodenkontakt beruhigt.



Fragen und Antworten

Was ist Flugangst?
Flugangst (Aviophobie) gehört zu den so genannten "spezifischen Phobien" mit jedoch, in vielen Fällen, unspezifischer Ursache. Flugangst ist ein individuelles Problem, das aus diesem Grund eine ebenso individuelle Hilfe bzw. Therapie erfordert. Flugangst ist eine Kombination bzw. das Resultat aus verschiedenen, emotional schwierigen oder belastenden Situationen, die teils im Flugzeug selbst, teils bereits Tage oder Wochen vor einem Flug auftreten. Angst vor dem Ausgeliefertsein, der Höhe, der Enge, dem Kontrollverlust, körperlichen Beschwerden oder aber auch die Angst vor der Angst werden von Betroffenen am häufigsten genannt.

Kann man Flugangst heilen?
Flugangst ist keine Krankheit im medizinischen Sinne und insofern auch nicht “heilbar”. Man kann Flugangst jedoch erfolgreich therapieren. Hierbei ist es wichtig, die entsprechende Therapie auf die individuelle Angstgeschichte des Einzelnen abzustimmen. Je nach Ausmaß und Ursache können dabei entweder einfache Tipps und Beratungen helfen, oder aber ein umfassendes Seminar mit Flug, in dem Betroffene Strategien erlernen, mit den bestehenden Ängsten und der Situation Flugzeug (neu) umzugehen. Sie wenden Entspannungstechniken an und bekommen durch Faktenwissen neues Vertrauen in Flugzeuge und das Fliegen. Achten Sie bei einem Seminar darauf, dass dieses in kleinen Gruppen durchgeführt wird. Der Grund: Eine Flugangsthilfe “von der Stange” gibt es nicht - ebenso wenig können Ihnen "Massenveranstaltungen”, wie sie beispielsweise Fluggesellschaften anbieten, individuelle Hilfe bieten.

Ich habe Flugangst - was hilft mir?
Leider gibt es auf diese Frage keine allgemein gültige Antwort. Jede Flugangst ist individuell verschieden. Eine nachhaltige Hilfe muss also auf die Angstgeschichte des Einzelnen und dessen Ansprüche abgestimmt werden. Nicht jeder Mensch mit Flugangst benötigt ein Seminar. Gleichwohl kann und soll ein kurzfristiges Gespräch, eine Beratung, allein schon vom zeitlichen Umfang, eine ausführliche Hilfe im Rahmen eines Seminars nicht ersetzen. In einer persönlichen Beratung lässt sich im Zweifelsfall heraus finden, welche Strategie gegen die bestehende Flugangst bzw. Problematik am besten geeignet ist. Hierfür steht Ihnen das Team der Zentralen Fluggastberatung / Flugangstambulanz gern zur Verfügung. Unter www.flugangstzentrum.de finden Sie weitere, umfassende Informationen zu Flugangst und Seminaren.

Wie sicher ist die Verkehsluftfahrt?
Fliegen ist sicher. Beim Fliegen ereignen sich Unfälle. Beides sind Fakten, die man nicht widerlegen kann, die sich aber auch nicht gegenseitig ausschließen. Statistiken helfen Menschen mit Flugangst nicht, diese sollten auch nicht Bestandteil einer Flugangsthilfe sein. Bei technischen Fragen und Zweifeln ist wichtig, zu verstehen, warum die Wahrscheinlichkeit eines Risikos in der Verkehrsluftfahrt verschwindent gering ist. Aus einem einzelnen Unglück kann und darf man keine Rückschlüsse auf die allgemeine Sicherheit im Luftverkehr, auf diejenige einer bestimmten Airline oder gar eines bestimmten Flugzeugmusters ziehen. Ein Unfall in der Verkehrsluftfahrt hat immer eine Entwicklungsgeschichte, die auf einer Fehlerkette beruht („Schweizer Käse Modell“). Niemals führt ein einzelner, isolierter Defekt, ein einzelner Schaden oder ein einziges, fehlerhaftes Handeln zu einem Unglück.

Sind Airlines mit wirtschaftlichen/finanziellen Problemen unsicherer?
Es gibt in der heutigen Zeit kaum eine Fluggesellschaft, die nicht ans Sparen denkt oder finanziell „angeschlagen“ ist. Diese wirtschaftlichen Probleme sind Teil einer jeden Unternehmensstruktur. Es gibt im Bereich Verkehrsluftfahrt eine Vielzahl von Möglichkeiten, kostensenkend(er) und damit wirtschaftlich(er) zu arbeiten, um Geld einzusparen. Dazu zählen Service, Bordverpflegung, Abläufe am Flughafen, usw.. Gleichfalls gibt es Bereiche, die von extern diktiert werden und damit für eine Fluggesellschaft selbst unveränderlich sind. Dazu zählen Sicherheit und Wartungen. Beides sind feste Größen in der Verkehrsluftfahrt, in der eine Fluggesellschaft nicht sparen kann und wird. Der Grund: Beides sind die Bereiche, die eine Airline bis zuletzt am Leben erhalten, Ihr das nötige, positive Image verleihen und somit den Fortbestand garantieren. Ein einziger Unfall bringt eine Fluggesellschaft an den Rand des Ruins – aufgrund mangelnder Glaubwürdigkeit in Sicherheit und Zuverlässigkeit.

Kann man ein Flugzeug auf eigenen Wunsch verlassen?
Jeder Passagier hat das Recht und die Möglichkeit, zu einem Zeitpunkt, an dem die Umstände es erlauben und rechtfertigen, ein Flugzeug wieder zu verlassen. Aber: Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch, auf den sich ein Fluggast berufen kann. Auch gilt nicht der Vorwurf der "Freiheitsberaubung", denn ein Fluggast hat sich freiwillig für den Aufenthalt an Bord bzw. den Flug entschieden. Die Entscheidungsgewalt hat im Flugzeug immer der Kommandant/Flugkapitän. Wer unberechtigt aussteigt oder sich den Ausstieg beispielsweise durch Randale erzwingt, der riskiert eine Klage auf Schadenersatz von der Airline, denn der Aufwand, einen bereits rollenden Flieger wieder in Position zu bringen, um den Fluggast aussteigen zu lassen und sein Gepäck entladen, ist hoch. Es gibt sehr viele Situationen, in der ein Einzelner die Verantwortung für andere übernimmt: Bei Operationen, beim Busfahren, beim Bahnfahren und auch beim Fliegen. Und das ist sehr wichtig. Denn dieser Einzelne hat die Fähigkeit und die Kompetenz das zu tun. Und er wird, aufgrund seiner Ausbildung und seiner persönlichen Fähigkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt für sich selbst und alle anderen so handeln, wie die Momentsituation es erfordert und der Augenblick es bedingt.

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