Was ist eigentlich ein Codeshare-FIug? Diese Frage
wird ebenso oft gestellt, wie es Vereinbarungen darüber gibt. Codeshare-FIüge,
das heisst, die durch eine Fluggesellschaft durchgeführt werden,
aber auch unter einer oder mehreren Flugnummern anderer Airlines operieren,
werden sehr oft zwischen Airlines innerhalb einer Allianz angeboten.
Unabhängig von Allianz-Zugehörigkeit gibt es aber auch immer
mehr bilaterale Codeshare-Verbindungen zwischen Airlines. Codeshare
ist aber nicht gleich Codeshare. Zum besseren Verständnis, hier
eine Definition der verschiedenen Codeshare-Optionen.
Blocked Space Agreement (BSA): Hard blocked space
Kommerzieller Aspekt: Der Der Marketing Carrier kauft eine fixe Anzahl Sitzplätze
und zahlt dafür, egal ob er diese verkauft oder nicht. Der Marketing
Carrier übernimmt damit ein finanzielles Risiko. Jeder Carrier
behält seine Tickets nach Abflug.
Technischer Aspekt: Für das fixe Sitzplatzkontingent, das
jeder Carrier übernommen hat, erledigt der Carrier auch die
Aussteuerungsaspekte (Revenue Management). Der Marketing Carrier
informiert den Operating Carrier über die verkauften Plätze
und übermittelt dafür die Passagierliste (PNL/ADL) mindestens
25 Stunden vor Abflug.
Blocked Space Agreement (BSA): Soft blocked space standard
Kommerzieller Aspekt: Der Marketing Carrier übernimmt eine
Anzahl Sitze, bezahlt aber nur die verkauften. Er trägt somit
kein finanzielles Risiko. Deshalb ist der Preis eines Softblocked-Sitzes
normalerweise teurer als der im hard blocked. Jeder Carrier behält
seine Tickets nach Abflug (Teilweise gibt es ausnahmen, dass der
Operating Carrier alle Tickets behält und deren Erträge.
Der Marketing Carrier erhält nur eine Verkaufskommission für
die eigenen Tickets.
Technischer Aspekt: Wie beim hard blocked space sind die Sitze
des Flugzeuges in eine Art zwei Kontingente aufgeteilt. Der Marketing-
und der Operating-Carrier erledigen die Aussteuerungsaspekte (Revenue
Management) selbst. Der Marketing Carrier informiert den Operating
Carrier über die verkauften Plätze und übermittelt
dafür die Passagierliste (PNL/ADL) mindestens 25 Stunden vor
Abflug. Normalerweise verlangt der Operating Carrier vom Marketing
Carrier rund 48 Stunden vor Abflug eine Meldung über die bisher
verkauften Sitze um die Möglichkeit zu haben, die restlichen
Sitze selber zu verkaufen.
Free flow or Sell & Report
Kommerzieller Aspekt: Der Marketing Carrier trägt üblicherweise
kein finanzielles Risiko. Der Operating Carrier behält die Einnahmen
aus allen verkauften Flugtickets und entschädigt den Marketing Carrier
mit einer Verkaufskommission. Der Operating Carrier behält alle Tickets
nach Abflug (Teilweise gibt es ausnahmen, dass jeder Partner seine eigenen
Tickets behält. Der Marketing Carrier zahlt für jedes verkaufte
Ticket einen spezifischen Preis pro Buchungsklasse).
Technischer Aspekt: Die Buchungsklassen des Marketing Carriers sind jenen
des Operating Carriers angepasst. Deshalb hat jeder Carrier uneingeschränkten
Zugriff auf sämtliche Plätze des Flugzeuges. Die Regel lautet:
First booked, first served. Die Aussteuerung Revenue Management des Flugs
wird ausschliesslich durch den Operating Carrier wahrgenommen.
Flight complexing
Von dieser Option spricht man, wenn beide, also Marketing und Operating
Carrier, mit dem gleichen System (Beispiel Pars, Sabre, Amadeus) arbeiten.
Bedingungen des Codeshares sind jenen des Free flow ähnlich.
Die oben aufgeführten kommerziellen Aspekte können innerhalb
einer Codeshare-Option variieren. Sie sind unabhängig vom technischen
Aspekt. In allen obigen Fällen werden die Flugnummern des Operating
und des Merketing Carriers in den Systemen geführt
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