Aircraft-Check

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Der grosse Flugzeug-Check - Fit für einen weiteren Lebenszyklus.

Flugzeuge sind die sichersten Verkehrsmittel - und das nicht ohne Grund. Regelmässige Instandhaltungsarbeiten, die im Falle einer Grundüberholung bis zu 15'000 Stunden in Anspruch nehmen können, gewährleisten eine optimale Qualitätssicherung. Luftfahrzeug-Instandhaltung umfasst die Inspektion, Wartung, Instandsetzung und Modifikation von Luftfahrzeugen und ist behördlich sehr detailliert geregelt.

Ein lizenziertes Wartungsunternehmen führt diese Tätigkeiten am Flugzeug durch, um das Fluggerät sicher und betriebsbereit für den täglichen Flugbetrieb zu halten. Die Arbeiten umfassen verschiedenste Aufgaben, von der kurzfristigen Reparatur auf dem Vorfeld während des Flugbetriebes bis zur kompletten Zerlegung und Wiederzusammenbau des vollständigen Flugzeuges im sogenannten D-Check.

Folgende Massnahmen weden während der Wartung eine Luftfahrzeugs durchgeführt: Reinigen, Konservieren, Schmieren, Ergänzen von Betriebsstoffen, Auswechseln und Nach- bzw. Einstellen.

Die Instandhaltung gewerblich genutzter Luftfahrzeuge, insbesondere von Verkehrsflugzeugen, ist streng reguliert und umfasst für jedes wichtige Bauteil zeit- oder flugstundenabhängige Ereignisse, die in Blöcken zusammengefasst werden können.

Das Wartungs- und Instandsetzungskonzept für ein Verkehrsflugzeug besteht aus verschiedenen Checks, deren Umfang und Aufwand mit Buchstaben bezeichnet wird. Die kleinsten, sogenannten A-Checks werden am häufigsten durchgeführt, der B-Check ungefähr alle sechs Monate, ein C-Check wird etwa alle zwei Jahre durchgeführt und dauert einige Tage. Der D-Check ist das längste Ereignis, es steht etwa alle 10 Jahre an.

Routinearbeiten sind im voraus planbar und sind in bestimmten Zeitabständen zu wiederholen (Beispiele: div. Filterwechsel/Filterreinigung, Wechsel von Verschleissteilen, auch: Hangaring/Dehangaring, Durchführung von Inspektionen und Kontrollen).

Non-Routinearbeiten beinhalten die Behebung der durch die Inspektionen und Kontrollen erfassten Befunde (Befund: Abweichung des Ist-Zustands an Flugzeug) gegenüber dem Soll-Zustand (Structure Repair Manual, Aircraft Maintenance Manual, Konstruktionszeichnungen, …). Nonroutinearbeiten sind nicht / nur schwer planbar.

Das Arbeitspaket Modifikation beinhaltet die Durchführung von Umbauten, vom Flugzeughersteller oder der Luftfahrtbehörde vorgeschriebene Kontrollen, Modifikationen, Verbesserungen.

Sämtliche Checks werden nach einem behördlich genehmigten Instandhaltungsprogramm durchgeführt. Jeder Betreiber ist verpflichtet ein solches Instandhaltungsprogramm bei seiner zuständigen Luftfahrtbehörde genehmigen zu lassen. Ein solches Instandhaltungsprogramm ist stets auf ein bestimmtes Flugzeugmuster bezogen. Es kann vom Betreiber selbst oder einem Dienstleister erstellt oder auch bei dem Flugzeughersteller eingekauft werden. Das Rahmenwerk dazu bildet das Wartungshandbuch, das vom Flugzeughersteller geliefert wird. Es stellt eine Empfehlung dar, es sind aber noch unterschiedliche andere Vorgaben zu berücksichtigen.

Die Intervalle der Checks unterscheiden sich daher von Flugzeugmuster zu Flugzeugmuster und auch teilweise von Airline zu Airline beträchtlich, je nach dem mit welchem Instandhaltungsprogramm gearbeitet wird. Die im Instandhaltungsprogramm angegebenen Intervalle sind jedoch strengstens einzuhalten, bei Überschreitung drohen Massnahmen durch die Luftfahrtbehörde.


A-Check / Minor Check
Der A-Check ist ein Wartungsereignis mit routinemässiger Überprüfung von technischen Systemen, die für den Flugbetrieb wichtig sind, sowie die gründliche Wartung der Kabine. Ein A-Check ist je nach Flugzeugtyp alle 250 bis 650 Flugstunden fällig, also etwa alle zwei Monate.
A-Checks werden am häufigsten durchgeführt Die Arbeiten werden innerhalb einer Nacht (im Hangar) erledigt, ohne das Flugzeug aus dem Flugbetrieb zu nehmen.

B-Check
Der B-Check ist eine Ergänzung zum A-Check und findet in der Regel alle 3-5 Monate statt, also etwa alle 1000 Flugstunden. Diesen Check gibt es jedoch nur noch für bestimmte Flugzeugtypen.
Es werden Arbeiten durchgeführt, die tiefer in die Flugzeugzelle und die Systeme eingreifen. Die Dauer dieses Checks beträgt ca. 150 Arbeitsstunden, und das Flugzeug ist somit für mindestens 12 h aus dem Flugbetrieb genommen.

C-Check / Major Check
Unter C-Check versteht man die detaillierte Inspektion der Flugzeugstruktur und einen gründlichen Test der Systeme, teilweise Freilegung der Verkleidung für gründliche Überprüfungen. Ein C-Check findet je nach Flugzeugtyp alle 15 bis 18 Monate statt, das Flugzeug bleibt dafür ungefähr ein bis zwei Wochen im Hangar. Ein solcher C-Check umfasst ca. 5000 Arbeitsstunden.

D-Check
Der D-Check ist einer Grundüberholung gleichgestellt und ist das intensivste, längste und teuerste Wartungsereignis. Er findet etwa alle sechs bis zehn Jahre statt. Das Flugzeug wird bis auf die Grundstruktur freigelegt und wird danach meist neu lackiert. Im Verlauf des D-Checks fallen 30'000 bis 50'000 Arbeitsstunden an. Ein D-Check dauert etwa vier bis sechs Wochen und kann mehrere Millionen Franken kosten.


Demontage: In einem ersten Schritt wird das Flugzeug entkernt, buchstäblich ausgehöhlt. Die Kabineneinrichtung wird dabei vollständig demontiert: Sitze, Bordküche und das Bordunterhaltungssystem verschwinden. Kabel, Seile, Rohre und Hydraulikleitungen werden offen gelegt. Auch im Cockpit werden viele Instrumente ausgebaut. Gleichzeitig werden die Triebwerke und im weiteren Verlauf alle beweglichen Teile demontiert bis alle Inspektions-Orte frei zugänglich sind.

Prüfungsphase: Nichts wird dem Zufall überlassen: Das Instandhaltungshandbuch, die "Bibel" des IV-Checks, liefert detaillierte Anweisungen zur Überprüfung von ca. 3000 Einzelpunkten. Ausgedruckt würde das komplette Handbuch inklusive Arbeitskarten über 20'000 Seiten umfassen. Ingenieure und Mechaniker kümmern sich um die Überholung der Komponenten, während hochqualifizierte Prüfer das Flugzeug genau unter die Lupe nehmen. Inspektionsspiegel und Lampe helfen, die tragende Struktur des Flugzeugs in Augenschein zu nehmen. Mit Magnetfeldsensoren wird die Oberflächenstruktur, mit Ultraschallsensoren in der Tiefe geprüft. Bei grossen Materialstärken sorgen Röntgengeräte für Durchblick. Eine Wärmebildkamera hilft, die Qualität von Verklebungen zu analysieren. (Zusätzlich zu den regulären Instandhaltungsarbeiten wird der freie Zugang genutzt, um Verbesserungen für Passagiere vorzunehmen).

Prüfflug: Wenn ein Flugzeug nach gut 24 Tagen aus der Halle rollt, muss sie nur noch den abschliessenden Prüfungsflug absolvieren. So kann das Systemverhalten im Flug unter dynamischen Bedingungen getestet werden. Geprüft wird u. a. das Abstellen und Anlassen der Triebwerke im Fluge, die ordnungsgemässe Funktion der Warnsysteme für Minimum- und Maximumgeschwindigkeit und das Ausfahren des Fahrwerks. Hat die Maschine diesen letzten Test bestanden, wird sie wieder in Dienst genommen. Verjüngt und ausgeruht macht sie sich auf, die nächsten 25 Millionen Flugkilometer zu bewältigen.

Unabhängigkeit bedeutet Wirtschaftlichkeit
Bei der Generalüberholung sind bis zu 300 Mitarbeiter im Einsatz. Davon arbeiten 60 bis 80 Personen gleichzeitig rund um die Uhr, denn jeder Tag an dem ein Flugzeug nicht in der Luft ist, hat einen Einnahmeausfall zur Folge.

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