Hausbootferien-Tipps
in Europa

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Anreise / Rückreise Ausweisung Besonderes Destination Einwegmiete Einweisung
Elektrizität Extras Ferienformel Führerschein Hausbootstyp Jahreszeit
Mindestalter Pannendienst Reisedauer Schleusen Sicherheit Tipps
Treibstoff Versicherung Vorbereitung Vorschriften   



Ferienformel

Als eigener Kapitän unterwegs auf den europäischen Wasserwegen sind aktive und erholsame Ferien. Managern, Müttern, Hektikern und gestressten Ärzten ist eine Hausboottour zum Runterkommen und entspannen wärmstens empfohlen - da bleiben Alltag und Hektik schnell im blubbernden Kielwasser. Man kann jederzeit anlegen, wo es einem gefällt, wobei es vielerorts spezielle Anlegemöglichkeiten gibt.
Ein Hausboot ist eine Ferienwohnung: mit Küche samt Mikrowelle, Klimaanlage, Bettwäsche, Handtüchern, zwei Bädern und zwei komfortablen Kabinen. Der Schiffer auf Zeit benötigt nur kleines Gepäck. Auf den verschiedenen Schiffstypen (9-15 m) finden bis zu zehn Gäste bequem Platz.
Übrigens: Eines findet man auf dem Hausboot nicht: einen Geschwindigkeitsmesser - wozu auch?

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Destination

Die ideale Gegend: Erst-Kapitäne empfiehlt es sich die Gewässer, die wenig Schleusen haben. Ideal sind etwa die natürliche Fluss- und Kanallandschaft im Burgund oder die Mecklenburgische Seenplatte nördlich von Berlin.
Jedes Gebiet hat seinen eigenen Charakter sowie seinen eigenen Charme. Ausschlaggebend ist der persönliche Geschmack der Kunden. Anfänger werden sich eine Gegend aussuchen, die weniger Schleusen aufweist, obwohl das Durchschleusen eine einfache Sache ist, an die man sich relativ schnell gewöhnt.

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Jahreszeit

Die meisten Flotten auf Europas Wasserwegen sind von Ende März bis Anfang November in Betrieb. Empfehlenswert ist die Miete eines Hausbootes ausserhalb der Hochsaison (Juli und August). Vielfach ist das Wetter fast, wenn nicht genauso gut und dieselben Hausboote können zu ungefähr 50 oder 60 Prozent des vollen Hochsaisonpreises gemietet werden.

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Hausbootstyp

Es gibt Boote, die für Familien und Hundebesitzer geeignet sind, andere eher für Gruppen von Freunden. Grundsätzlich gilt aber: Man sollte auf jeden Fall ein Boot wählen, wo alle Ihre eigene Kabine haben und der Salon nicht jeden Abend umgebaut werden.
Das perfekt Hausboot gibt es noch nicht, jedoch bieten die meisten Modelle einen hohen Komfort. Dazu gehören unter anderem eine funktionelle Küche (Kochherd, Backofen, Kühlschrank etc.), diverse sanitäre Anlagen (Lavabo, Dusche, Toilette etc.) sowie mehrere Kabinen (Doppelbett, Einzelbett etc.). Auch Heizungen und/oder Klimaanlagen findet man an Bord.

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Mindestalter

Personen, die ein Boot steuern, müssen mindestens 21 Jahre alt sein.

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Führerschein

In den meisten Fällen ist kein Führerschein mehr nötig (kleine Einschränkungen für Deutschland), jedoch muss der Kapitän ein Mindestalter von 18 Jahren aufweisen – 21 Jahre für Irland. Das Personal an den Mietstationen erteilt den Kunden am Abfahrtstag alle Instruktionen. Zudem hat die Erfahrung gezeigt, dass Kinder ab zehn Jahren oft bessere Kapitäne sind als ihre Eltern.

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Reisedauer

Ein Hausboot kann man problemlos während Wochen für sich in Anspruch nehmen. Wer diese Ferienart noch nicht kennt, sie aber für sich entdecken will, kann bei zahlreichen Gesellschaften Hausboote für ein Wochenende oder für eine Miniwoche (Montag bis Freitag) mieten.
Als Newcomer sollte man sich Zeit lassen und nicht zu lange Tagesetappen planen - vier bis fünf Fahrstunden pro Tag dürften reichen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn man eine Hin- und Rückreise bucht, denn so vermeidet man Stress und kann Mitte der Woche wieder umkehren.

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Einwegmiete

Der Gedanke einer Einwegmiete ist immer mehr verlockend. Man hat ein Ziel, muss nie zweimal am gleichen Ort vorbeifahren und die zurückgelegte Distanz ist doppelt so gross. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass Einwegmieten auch Nachteile mit sich bringen. Man muss unbedingt am vereinbarten Tag am Ziel ankommen.

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Vorbereitung

Bei der definitiven Buchung erhält man eine Dokumentation. Darin findet man unter anderem das Bordbuch und den nautischen Führer. Das Bordbuch enthält eine Fülle von Informationen und Tipps. Beim nautischen Führer handelt es sich um eine detaillierte Karte der Region mit Angaben über Schleusen, Entfernungen, Wasserstellen etc.

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Elektrizität

Alle Geräte an Bord werden mit 12 Volt aus den Bordbatterien betrieben. Es gibt eine spezielle 240-Volt Steckdose für Rasierapparate, diese sind jedoch die einzigen erlaubten Geräte mit Netzspannung. Föhne, Lockenstäbe und elektrische Bügeleisen würden die Stromsysteme an Bord beschädigen.

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Treibstoff

Alle Boote werden mit einem gefüllten übergeben und müssen am Ende des Urlaubs wieder vollgetankt werden. Der Dieselverbrauch ist unterschiedlich, aber die grösseren Kreuzer können über zehn Liter pro Stunde verbrauchen. Sämtliche Hausboote haben grosse Tanks - die meisten sind ausreichend für eine einwöchige Reise, ohne aufgetankt werden zu müssen.

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Vorschriften

Nach Einbruch der Dunkelheit ist das Fahren streng untersagt und es ist nicht erlaubt, auf Seen über Nacht zu ankern. Für die jeweiligen Gewässer existieren verschiedene Geschwindigkeitsbeschränkungen, die auf der Navigationskarte ausgewiesen sind.

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Anreise / Rückreise

Wie gelangt man am besten zur Ausgangsbasis? Es gibt drei Möglichkeiten. Per Auto: Dies ist besonders f¨r Familien der beste und günstigste Transport. Per Zug: Eine Zugfahrt ist oftmals weniger strapazierend als die Anfahrt mit dem Auto. Per Flugzeug: Häufig die bequemste und schnellst Reiseart – jedoch nicht die günstigste.

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Einweisung

Gleich nach der Ankunft in der Basis wir man vom Personal an den Mietstationen in Empfang genommen. Es erledigt speditiv alle Formalitäten und zeigt den Kunden den Standort des Hausbootes, wo man sich in aller Ruhe einrichten kann. Wenn alles an Bord ist, wird man von einem Mechaniker in alle Geheimnisse eingeweiht.

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Ausweisung

Am Ende der Reise gibt man das Hausboot an der Basis ab und übernimmt das Auto oder begibt sich zum Bahnhof bzw. Flughafen. Vielfach haben die Kunden gewisse Mühe, sich von ihrem vorübergehenden Wohnsitz zu trennen, man gewöhnt sich nämlich schneller daran, als man denkt. Kaum ist man wieder zu Hause, wird bereits von den kommenden Hausbootferien gesprochen...

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Schleusen

Die Schleusen sind ein wesentlicher Bestandteil eines Kanals oder eines kanalisierten Flusses, denn sie erlauben das Überbrücken von manchmal erstaunlich grossen Höhenunterschieden. Das Durchschleusen ist ein Kinderspiel, kein schwieriges Manöver. Nur gerade zwei Personen vom Hausboot müssen dabei anpacken. Man hat sogar Zeit, um mit dem Schleusenwärter zu plaudern.

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Sicherheit

Alle Hausboote, die über namhafte Anbieter gebucht werden, sind mit einer Haftpflichtversicherung gedeckt und entsprechen den im jeweiligen Land gültigen Seeregeln. Schwimmwesten für Erwachsene und Kinder stehen in allen Basen zur Verfügung. Pannen sind nicht üblich, können aber vorkommen. In diesem Fall muss man mit der Basis Kontakt aufnehmen und Hilfe naht.

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Pannendienst

Bei einer Panne hilft die Notrufnummer an Bord. Der mobile Reparaturdienst ist schnell und zuverlässig.

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Versicherung

Boot und Passagiere werden automatisch versichert; Mieter müssen lediglich eine Selbstbeteiligungskaution, die "Breakage Deposit", hinterlegen.

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Extras

Aussenbordmotoren für Beiboote, Fahrräder, Fischerboote, Fernseher, Angelzeug usw. können in den Jachthäfen gemietet werden. Sie können bereits in der Schweiz oder Deutschland über Reisebüros reserviert werden.

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Besonderes

Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Ferienarten sind bei dieser Ferienart Haustiere willkommen. Die meisten Gesellschaften verlangen jedoch eine bescheidene Unterhaltsgebühr. Mit dem Strom ist es etwas anderes. Das Netz an Bord kann nicht eins zu eins verwendet werden. Ein kleiner Transformator, den man organisieren muss, wandelt den Strom von 12 Volt in 220 Volt um.

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Tipps

Tipp 1: 300 Franken mehr für die nächsthöhere Boots-Kategorie ist (aus Platzgründen) meist sehr gut investiertes Geld.

Tipp 2: Aufgepasst bei der Boots-Übergabe: Statt euphorisch auf den Fluss zu drängen, lohnt sich im Hafen die minuziöse Inspektion von Geschirr, Einrichtung und Aussenhülle des Bootes; etwa bei den Haken, wo die Seile angemacht werden: Schon beim ersten Schleusenmanöver riss einer der wichtigen Haken weg ... Die Frage kam auf, ob da nicht schon vorher Mängel waren.

Tipp 3: Wenig Begeisterung beim Bootsvermieter löste die Frage nach einem Sonnenschirm aus, zu viele Schirme hat er wohl schon der Saone geopfert. Doch er hat bestimmt noch irgendwo Reserve. Es lohnt sich, die Sonne brennt im Juli unerbittlich.

Tipp 4: Geduld, jeder kommt mal dran! Zunächst wollen alle ans Steuer, vor allem beim Manövrieren in und aus der Schleuse. Zwischen unserem Startort Louhans bis ans Ziel ins Savoyeux erwarteten uns gegen 30 Schleusen. Etwa ab der fünften Schleuse liess das Balgen um das Steuer nach, ab Hälfte der Strecke wird der Job des Steuermanns - in Anbetracht des einladenden Sonnendecks - stets unbeliebter.

Tipp 5: Bei zwei Knoten Geschwindigkeit ist die Gefahr gross, am Steuer einzuschlafen. Gleichwohl gilt es, den Flussverlauf im Auge zu behalten und das Kleingedruckte auf dem Streckenplan anzuschauen: etwa wo man die Wassertanks auffüllen kann oder wie man die Brückenpfeiler passieren soll.

Tipp 6: Das Boot ist klein, wo passen da noch vier Velos hin? Vielleicht reicht auch eines für jenen, der den Proviant holen muss? Falsch. So viele Velos wie Passagiere müssen auf den Kahn. Denn gemeinsame Ausflüge ins Hinterland oder ins Nachtleben eines nahen Dorfes gehören zu den Highlights von Hausboot -Ferien.

Tipp 7: Nasse Badehosen, halbgefüllte Kaffeetassen, ein abgerissener Angelhaken - das Stillleben auf Oberdeck ist beeindruckend. Innert Stunden überbordet die Unordnung. Eine regelmässige Aufräum- und Putzaktion bringt den Oberblick.

Tipp 8: Tournus, Chalon sur Saone, Verdun sur le Doubs, Seurre: Die Dörfer und kleinen Städte entlang der Saone laden zum Stopp - für die Besichtigungen, zum Petanque-Spiel oder Einkauf. Aber Vorsicht: preiswert ist das Burgund nicht.

Tipp 9: Etwa ab Tag drei werden die ersten Passagiere unruhig, drängen zum wiederholten Badestopp oder suchen auf dem Boot verzweifelt nach Abwechslung. Keine gute Idee ist, sich an dem mit einem Seil befestigten Schwimmring während der Fahrt mitziehen zu lassen. Das Seil reisst mit Sicherheit.

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